Im nächsten halben Jahr sollte ich mal irgendwie erwachsen werden.

I don’t know where I’m going
But, I sure know where I’ve been
Hanging on the promises
In songs of yesterday
An’ I’ve made up my mind,
I ain’t wasting no more time
But, here I go again
Here I go again

Here I Go Again von Whitesnake ist eigentlich schon immer mein Lieblingslied gewesen. Generell konnte ich mich mit dem Lone Wolf-Image dieses Lieds immer sehr gut identifizieren. Eigentlich dachte ich immer, dass mein Leben mal diesen Gang gehen würde und fand' diesen Gedanken nie wirklich schlecht. Es hat mir noch nie etwas ausgemacht, alleine zu sein, gerne auch mal über längere Zeiträume. Ehrlich gesagt, genieße ich das sogar.

Aber wirklich funktionieren tut es nicht.

Da gibt es eine Familie, die ständig Beachtung fordert. Bis auf wenige Ausnahmen schätze ich diese Familie auch sehr.

Dann gibt es immer wieder soziale Verpflichtungen - aus unerfindlichen Gründen scheinen diverse Menschen der Meinung zu sein, dass ihr abendliches Zeitverschwenden besser klappt, wenn ich dabei bin.

Und dann ist da sie.Sie kam irgendwann recht plötzlich in mein Leben und ist da jetzt so. Macht keinerlei Anstalten, wieder zu gehen, ganz im Gegenteil, die Planung ist eher, sich so richtig zu verankern in meinem Leben.

Wie soll man denn Lone Wolf sein, wenn sich ständig ein Rudel um einen scharrt? Ich muss mir wohl eine neue persönliche Hymne suchen.

Wie kommt es eigentlich, dass alte Menschen, wenn sie etwas von einem wollen, anstatt darum zu bitten, gerne mal dazu übergehen, zu kommandieren oder zu jammern?
Ist es generell so, dass man im Alter verlernt, freundlich - oder doch zumindest höflich - zu sein? Zumindest habe ich zunehmend diesen Eindruck. Kürzlich bin ich zur Bank, kurz bevor sie zum Wochenende geschlossen haben. Okay, ich gebe zu, kurz nachdem sie zum Wochenende geschlossen haben, zumindest war die Glastür schon abgeschlossen, es waren aber noch zwei Damen hinter den Schaltern zugange, eine jüngere, Mitte Zwanzig, schätze ich und eine etwas ältere, schon stark auf's Pensionsalter zugehend.
Festgestellt, dass die Tür zugeschlossen ist, habe ich, in dem ich mit Wucht dagegengerannt bin, da ich auf den eigentlich dort recht schnellen Türöffnungsmechanismus gehofft hatte.
Von der Alten habe ich einen bösen Blick bekommen und einen gewackelten Zeigefinger, ganz nach dem Motto: Du bleibst draußen. Die Junge hingegen grinste erstmal leicht frech, als sie mich mit Beule vor der Tür stehen sah und kam dann vor und schloß noch einmal für mich auf und nahm' mich mit zum Schalter, wo sie dann sehr freundlich und zuvorkommend war. Die andere Dame warf uns beiden vom anderen Schalter aus nur böse Blicke zu.

Das ist nur ein Beispiel von vielen, die mir in letzter Zeit aufgefallen sind. Und ich frage mich: woran liegt das? Habe ich eine Aura, die alte Menschen sauer macht? Sind alte Menschen generell so? Das kann doch nicht sein, meine Großmutter ist doch auch immer zu jedem freundlich - zumindest habe ich mir das sagen lassen, uns Enkel hat sie ja sowieso furchbar lieb. Hat sie ja auch allen Grund dazu, aber das ist jetzt ein anderes Thema.

Geht's mir eigentlich noch ganz gut? Seit ungefähr zwei Monaten bin ich tagsüber völlig unmotiviert und verschlafen und nachts so ab zehn, halb elf stecke ich voller Motivation und Energie und könnte halt sonstwas machen.

Mache ich aber nicht, stattdessen lese ich irgendwelchen Schund im Netz.

Ist Anastacia eigentlich der neue David Hasselhoff?

Wenn ich mich so umschaue, scheinen sich eigentlich nur häßliche und/oder dumme Menschen fortpflanzen. Das erklärt ja eigentlich alles.

An Abenden wie gestern bin ich eigentlich immer sehr froh, nicht Single zu sein. Um einen herum nur Versuchungen - und wenn man mal näher hinsieht, merkt man, dass die Versprechungen falsch sind, die Augen hinter dem Zombie-Make-Up wirklich gläsern und kaputt und der Spaß an der Sache nur durch wiederholtes Nachbestellen harter Alkoholika aufrecht erhalten werden kann.

Und wenn man das in einer Kneipe feststellen muss, in der man mit 23 schon zu den älteren gehört, dann ist das um so erschreckender.

Wie kommt es eigentlich, dass alle Frauen, die ich gut finde, irgendwelche Vollproleten als Kollegen haben?

Der ist ganz lieb und nett, wenn man ihn erstmal kennenlernt.

Ich kann es nicht mehr hören. Und ich ertrage diese Typen nicht mehr. Dumme Proletengesichter, dick und verschwitzt in billigsten T-Shirts, deren Humor es ist, sich auf Parties eine Bierflasche in den Schritt zu halten und damit dann Frauen in den Hintern zu pieken.

Meine lieben Frauen da draußen.. wo sammelt Ihr denn solche Affen ein? Mir ist klar, dass man als schöne Frau mit aktivem Sozialleben viele schräge Gestalten kennenlernt. Aber den meisten von Euch traue ich zu, mit so Volk nicht unbedingt Kontakt haben zu wollen.

Und nie, nie wieder will ich das hier von Dir Proletenkollege hören..

Die ... ist schon 'nen geiles Luder, he?

Nein, Du minderbemitteltes Stück Mensch, sie ist kein geiles Luder. Und selbst wenn sie neben der Tatsache, dass sie eine höchst attraktive junge Dame ist, mit der man sich auf hohem Niveau über so ziemlich jedes Thema unterhalten kann, noch ein geiles Luder wäre, würde das Dir Unterdruckschädel nicht das Recht geben, dies zu denken oder gar einem Wildfremden, dessen Beziehung zu eben jener Dame Du vermutlich nicht durchschauen kannst, zu äußern. Geht einfach nicht. So beschränkt und gesellschaftsunfähig sollte man als erwachsener Mitteleuropäer einfach nicht sein.

Eigentlich würde der Beo ganz gerne einfach mal ausschlafen. Im Bett liegen, Telefon und Handy aus, Wecker aus, Tür zu, Augen zu. So langsam fressen sich die Ringe um die Augen nämlich fest und so gut sieht das nun auch wieder nicht aus.

Man tut ja gerne mal einen Gefallen, zumindest geht das mir so. Bei Problemen helfen oder einfach nur mal beim Abspülen, das ist ja alles kein Ding.
Zum Problem wird das ganze ja erst dann, wenn diese Gefallen als selbstverständlich hingenommen werden - das führt doch immer nur zu Problemen.